Porträt: Frau Cunäus vermittelt zwischen den Kulturen

cunaeusDie 47-jährige Psychologin Claudia Cunäus sieht sich als Vermittlerin zwischen den Kulturen und hält wenig davon, Probleme, die das Zusammenleben von Deutschen und MigrantInnen erschweren, unter den sprichwörtlichen Teppich zu kehren. Seit Anfang April ist die gebürtige Rumänin, die seit 21 Jahren in Deutschland lebt, für ein Jahr über die Stadt als Sozialarbeiterin im „Blauen Elefanten“ angestellt. Sie betreut hier auch rund 20 Kinder und Jugendliche aus Roma-Familien, die in der Einrichtung einen geschützten Raum, Anleitung und Unterhaltung finden können.
Sorgen machen Frau Cunäus Übergriffe auf Roma. Diese kamen hierher, um sich eine Existenz aufzubauen. Vom Schulsystem und anderen Dingen bei uns hatten sie keine Ahnung. Deshalb hält es Frau Cunäus für eine ihrer wichtigsten Aufgaben, die Familien über die Situation sowie die Regeln und Normen in Deutschland aufzuklären.
Und den deutschen BürgerInnen möchte sie sagen: Wir haben die Probleme, die es hier gibt, im Blick. Claudia Cunäus geht in die Roma-Familien, hat u.a. Kontakt zu den Schulen auf der Silberhöhe und zur Polizei. Sie möchte aber ebenso über das Leben der Roma informieren und Verständnis für deren wirtschaftliche und soziale Lage sowie ihre Traditionen wecken. Am besten sei es, so die couragierte Frau, alle an einen Tisch zu holen, um sich zuzuhören, um Gemeinsamkeiten zu entdecken, zu versuchen, sich zu verstehen, Respekt füreinander zu entwickeln.