Geschichte der Silberhöhe

Text: S. Brack

 

Der Beginn

Baubeginn war im Jahr 1979.

„Die alten Wohnkaten in dem kleinen Gebiet „Silberhöhe“ sind abgerissen, ein kleiner Friedhof am Ellernblock umgebettet und viele Schrebergärten werden dem Erdboden gleich gemacht.
Mit dem ersten Spatenstich für das Neubaugebiet „Silberhöhe“ beginnt das neue Wohnungsprogramm.“ (Quelle: HWF Facebook  Chronik 1980)

 

Silberhöhe Anfang 1980

Silberhöhe Anfang 1980

1982 wurde die Silberhöhe an das Straßenbahnnetz der VE Verkehrsbetriebe Halle angeschlossen.

„3.527 Neubauwohnungen  im Stadtteil Silberhöhe
In den Jahren 1980 bis 1985 wächst der Stadtteil Silberhöhe Haus um Haus in der vorgeschriebenen Plattenbauweise.
Wohnungen vom I. bis zum IV. Wohnkomplex werden in der „großzügigen“ Bauweise – die Küche und das Bad mit Fenster – errichtet. Alle weiteren Gebäude wurden mit innenliegenden Badzellen und mit einer Durchreiche zwischen Küche und Wohnzimmer ausgestattet.“ (Quelle: HWF Facebook  Chronik 1985)

fertiggestellte Wohnblocks

fertiggestellte Wohnblocks

Die Silberhöhe ist in Wohnkomplexe bzw. Bauabschnitte unterteilt. Die höchsten Gebäude waren zwei 22-geschossige Punkthochhäuser, die zwischenzeitlich abgerissen wurden.

Stadtumbau

Zum Zeitpunkt der Wiedervereinigung lebten in dem Stadtteil 39.000 Menschen in 15.000 Wohnungen. Der Bevölkerungsrückgang in den neuen Bundesländern ist auch an Halle, insbesondere an den Plattenbausiedlungen, nicht spurlos vorüber gegangen.

Die ehemals begehrten Wohnungen mussten mit modernisierten Altbauten konkurrieren. 2013 leben ungefähr 12 000 Bewohner/ -innen auf der Silberhöhe. Der Stadtteil hat die Dimension einer Kleinstadt.

Abbriss der Wohnblocks

Abbriss der Wohnblocks

Im Rahmen des Stadtumbauprozesses wurde für den Stadtteil Silberhöhe das Leitbild für eine Waldstadt erarbeitet. Mit dem Ziel der Renaturierung soll durch die Anpflanzung von Laubbäumen auf großflächigen Rückbauarealen ein natürlich wachsender Stadtwald entstehen.
Ein wesentlicher Schritt für die Erneuerung war die ab 1998 erfolgte Einrichtung des Programms „Soziale Stadt“; hierbei gelang es der Stadt Halle, ihre beiden Großwohnsiedlungen in die staatliche Förderung einzubringen und insbesondere bei der Silberhöhe ein engagiertes Erneuerungskonzept zu initiieren.
Bereits im Jahre 1999 ist im Zusammenhang mit der Umstrukturierung auf der Silberhöhe das Stadtteilbüro vom Gebietsmanagement und der Stadt Halle (Saale) eingerichtet worden. Es übernimmt eine wichtige Funktion als Bindeglied bei der Vernetzung verschiedener Projekte und Initiativen. Hier finden wechselnde Ausstellungen und Veranstaltungen wie auch zum Kunstprojekt „Spur der Steine“ statt. Inzwischen ist die Silberhöhe durch die bewusste Verknüpfung von Kunst und Abriss als Begriff und Bild überregional bekannt. Neben dem Projekt „Spur der Steine“ ist insbesondere die ausführliche künstlerische Darstellung der Silberhöhe durch Film und Bildsequenzen innerhalb der Ausstellung „Shrinking Cities“ als Beispiel aus der Region Halle-Leipzig zu erwähnen.
Der Stadtteil selbst ändert sein Gesicht grundlegend durch die Neuformulierung des öffentlichen Raums.

Bei der Nachnutzung der freigelenkten Flächen kommt die offensichtlich in Anlehnung an das Konzept von Joseph Beuys von jungen Grünplanern entwickelte „Stadtverwaldung“ zur praktischen Umsetzung. Eine Fläche von 3,6 Hektar wird aufgeforstet und es entsteht mitten im bewohnten Quartier ein Laubwald: Erle, Spitz- und Bergahorn, Esche und Traubeneiche werden die künftigen Bewohner der Silberhöhe heißen, umsäumt von Haselnuss, Heckenkirsche, Hartriegel, Weißdorn und Wildrose. Rund 20.000 Bäumchen werden systematisch an diesem Standort angesiedelt.

(Quelle: Stadtkoordinator)


Fotos vom Aufbau der Silberhöhe

(Fotografie: Frau Lorenz – BI Silberhöhe)