Breathe in – Break out Festival 2014

12.08.2014

„Hip Hop ist kein Musikstil, sondern Sprechgesang nur ein Teil der Kultur.“, klärte Cora E Anfang der 1990iger den frisch gebackenen Hip Hop Fan auf. Mancher der MCs, DJs, B-Boys, Sprayer und Beatboxer der ersten Stunde haben da bereits ein biblisches Alter aus Sicht der Musikindustrie von um die 50 Jahren auf dem Buckel. So gesehen in Berlin als die Rap-Allstars die Bühne niederbrannten, Grandmaster Flash, Kurtis Blow, die Sugarhill Gang, Africa Bambaataa, um nur einige zu nennen. Was sonst Künstlern aus den bekannten Strömungen der schwarzen Musik wie Jazz, Soul, Funk, Reggae und den lateinamerikanischen Stilen vorbehalten scheint, überträgt sich auf die Hip Hop Kultur. Sie darf reifen, überlebt Generationen und schweißt Anhänger jeden Alters und Herkunft zusammen – One Nation, one Groove.

 

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Im Gespräch mit Max Rademacher einem der Organisatoren des Breathe in – Break out Festival (BiBo) wird das Faszinierende am Hip Hop deutlich. Auf die Frage, was sie als BiBO-Kollektiv bewegen wollen und welches Ansinnen sie mit dem halleschen Hip Hop Festival in sich tragen, stockt mein Gegenüber bis es aus ihm herausbricht und er mit strahlenden Augen und fester Stimme die Werte des Hip Hop als Trümpfe für das Festival ausspielt. Das Miteinander, geprägt von Toleranz und Offenheit besonders für Kinder und Jugendliche, ganz gleich welcher nationalen Herkunft und welcher sozialen Schicht, Hip Hop als Kultur des Verstehens und den Werten der Familie, des gegenseitigen Respekts. Das Festival soll vermitteln, was Hip Hop ist und was es will und wie Vorurteile erst gar nicht entstehen können.

Auch darum sucht sich das Festival Bühnen in den sozialen Brennpunkten Halles, wie der Silberhöhe und Halle-Neustadt. Kinder und Jugendliche aus Halle lernen neue, andere Ausdrucksform im Umgang miteinander. Was übertragen auf den Alltag durchaus hilfreich ist. Die Facetten der Hip Hop Kultur, Rap, Break Dance, Graffiti, Beatboxing und DJing beinhalten ihre eigenen Skills (Fähigkeiten der Künstler) und Stile. Auf der Straße oder der Bühne elektrisieren sie das Publikum und die Protagonisten gleichermaßen. Die Künstler respektieren sich und lernen voneinander.

 

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Soweit so gut. Hätte so ähnlich in der Spex oder anderen einschlägigen Musikmagazinen stehen können. Wie wäre es mit etwas Neuem?

Wenig überrascht ob der Frage zückt Max Rademacher den höchsten Trumpf. „Speziell das Lernen voneinander und miteinander“, sagt er „steht im Vordergrund des Festivals.“ Er zitiert dabei den Preacher des Rap, KRS ONE, der mit seiner BDP Crew das „Knowledge yourself“ proklamiert. Lerne es selber und lass Dir helfen, damit Du es selbst lernen und verstehen kannst. Geh raus und zeig was Du kannst. „Hip Hop als unvergleichliche Art des Selbstausdrucks, der Selbstdarstellung und des Selbstbewusstseins. Es ist schon ein Riesending auf dem Markt in Halle vor etlichen hundert Menschen zu rappen oder zu tanzen.“ fügt Max Rademacher hinzu. So ist das Motto „Hip Hop in Halle begegnet sich“ vom 13. August bis zum 16. August Programm.

workshop-bibo-2014Wichtig ist den Machern des BiBo Festival Offenheit, die während der Festivaltage beispielhaft gelebt wird.
Der Eintritt zu den Veranstaltungen ist prinzipiell frei. (siehe Pressemitteilung des BiBo Kollektivs) Wer kann soll bezahlen, wer nicht ist auch dabei. Nach diesem Solidarprinzip trägt sich das Festival. Gute Erfahrungen haben die Veranstalter in den letzten 4 Jahren seit der Taufe des Festival damit gemacht.

Offenheit auch auf den Bühnen, Freestyle Session mit open Mic vereinen Rapper, die das Netz aus ihren poetischen Reime dichter und dichter weben. Tanzelemente aus dem Break Dance fusionieren mit Capoeira Elementen.

In der Pressemitteilung heißt es: „… kostenlose Capoeira, Trommel-, Rap-, Breakdance- und Graffiti- Workshops, Jam-Sessions auf dem Marktplatz, Open-Mics für die Wortgewandten Emcees, Capoeira Rodas, und Konzerten mit Künstlern aus Berlin, Paris und dem Baskenland, DJ’s die nicht nur Hip Hop sondern auch Funk, Soul, Reggae, Dub und Dubstep spielen: für jeden wird etwas dabei sein.

Vollgepackt mit Workshops, Rap Sessions, Dance Battles und Graffitischool werden die Festivaltage einen ersten Einblick in die Hip Hop Kultur geben. Die Workshops führen vorrangig ausländische Künstler durch. Sie kommen aus Tschechien, Frankreich, Italien, der Slowakei und Kanada. Laut Max Rademacher, zeigt sich hier eine neue und sehr erfrischende Art die Stile weiterzugeben. „Die Kids lieben es, neue Styles zu sehen und mit den Künstler aus anderen Ländern zu arbeiten. Dabei sein kann jeder. Die Workshops verstehen sich als Schnupperkurs und sollen die Kids zum Weitermachen animieren.“

 

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Wer nach dem Festival mit dem Hip Hop Erreger infiziert ist, für den ist „Styles United“ die Anlaufstelle Nummer 1 in Halle. Das Förderprojekt geht ins zweite Jahr. Hier werden regelmäßig Hip Hop Veranstaltungen angeboten. Wie und Wo und Wann kann nachgelesen werden auf der entsprechenden Webseite.

Zum Programm des Festival Breathe in – Break out 2014 – hier entlang

Zur Presseveröffentlichung des BiBo-Kollektivs – hier klicken

 

Text: S. Brack

Fotos: BiBo-Kollektiv


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Impressionen des Breathe in – Break out der letzten Jahre

Fotos: BiBO-Kollektiv

 


Breathe in-Break Out – Hip Hop Festival

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