Ministerbesuch in der Sport- und Waldstadt Silberhöhe – ein Stadtteil als Wirtschaftsfaktor der Stadt Halle
Geht es um aktuelle Investitionen in der Stadt Halle, liegt die Sport- und Waldstadt Silberhöhe auf einem Spitzenplatz. Mehr als 30 Millionen Euro werden allein in diesem Jahr in den Stadtteil investiert. Am 03. November besuchte der Minister für Wirtschaft, Tourismus, Landwirtschaft und Forsten des Landes Sachsen-Anhalt, Sven Schulze, die Sport- und Waldstadt, um einige der aktuellen Investitionsprojekte persönlich in Augenschein zu nehmen und sich zur wirtschaftlichen Lage des Stadtteils zu informieren.
Eröffnet wurde der Ministerbesuch mit einem Vortrag zur aktuellen wirtschaftlichen Situation der Silberhöhe in der Geschäftsstelle der Halleschen Wohnungsgenossenschaft FREIHEIT eG (HWF). Vorstandssprecher Dirk Neumann begrüßte als Mitglied des DIHK-Ausschusses für Bau- und Immobilienwirtschaft sowie der Bundesfachkommission Bau, Immobilien, Smart Cities des Wirtschaftsrates die Teilnehmer/-innen und verwies auf die positive demografische und wirtschaftliche Entwicklung des Quartiers in den vergangenen Jahren. Ob wichtige Einrichtungen der Daseinsvorsorge, wie das Gesundheitszentrum, das größte Pflegeheim der Stadt oder leistungsstarke Unternehmen wie die seit Jahrzehnten selbst im Stadtteil ansässige HWF, Dienstleistungs- und Versorgungseinrichtungen – sie alle tragen zur zunehmenden städtebaulichen Qualität der Silberhöhe bei und schaffen Arbeitsplätze im Umfeld für die Bewohnerinnen und Bewohner.
Eine der größten Investitionsprojekte in der Sport- und Waldstadt entsteht mit dem 25 Millionen Euro teuren HFC-Nachwuchsleistungszentrum in der Erich-Kästner-Straße. Dr. Jürgen Fox, Vorstandsvorsitzender der Saalesparkasse und Vorstand das HFC, informierte den Minister über den Stand der Baumaßnahmen und hob die wirtschaftliche Bedeutung des Nachwuchsleistungszentrums für den HFC in Bezug auf den Transfermarkt der Nachwuchssportler hervor. Der Minister zeigte sich beeindruckt von der hohen Qualität der bereits fertiggestellten Sportanlagen.
Neben der neu errichteten Sportstätte standen die Investitionsprojekte der Wohnungsunternehmen im Fokus des Ministerbesuchs. So investiert die Frohe Zukunft Wohnungsgenossenschaft eG sechs Millionen Euro in den Umbau und die Sanierung eines Mehrfamilienhauses in der Dresdener Straße.
Mit der Gestaltung des großen Innenhofs Kreuzerstraße/Guldenstraße ist ein stadtweit einmaliges Kooperationsprojekt zwischen einem kommunalen Wohnungsunternehmen und einer Genossenschaft entstanden. Die Hallesche Wohnungsgesellschaft mbH (HWG) und die HWF haben hier gemeinsam eine naturnahe Oase für ihre Mieterinnen und Mieter geschaffen, die beispielgebend für eine nachhaltige Vegetation und den Bestand der Insektenfauna ist. Mit der Sanierung ihres anliegenden Gebäudebestandes hat allein die HWG 20 Millionen Euro investiert.
Die Hallesche Wohnungsgenossenschaft FREIHEIT eG errichtet mittels Umbau und Sanierung mit dem „Haus Waldstadt“ ein Objekt mit dem Schwerpunkt „seniorengerechtes Wohnen“ in der Weißenfelser Straße 45. Minister Sven Schulze überzeugte die individuelle, künstlerisch akzentuierte Fassade des Gebäudes, ein Werk des bekannten halleschen Künstlers Marc Fromm, die den Bezug zur „Waldstadt“ herstellt und dem Haus eine außergewöhnliche Anmutung gibt.
Mit der komplett eingerichteten modernen Musterwohnung und grundrissveränderten individuellen Zweiraumwohnungen stellte die HWF dem Minister zeitgemäßes seniorengerechtes Wohnen vor – dieses zu sozial verträglichen Mietpreisen. Vorstandssprecher Dirk Neumann hob die Bedeutung der am Gemeinwohl orientierten Wohnungsunternehmen für den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Deutschland hervor: „Sowohl kommunale Wohnungsunternehmen als auch Wohnungsgenossenschaften leisten einen überragenden Beitrag für den sozialen Frieden in diesem Land. Wohnen ist ein Grundrecht – dies kann für viele Menschen nur durch die Bereitstellung von Wohnungen realisiert werden, deren Mieten dem Einkommen der Hallenser/-innen angemessen sind. Hier erwartet die sozial orientierte Wohnungswirtschaft mehr Wertschätzung und Unterstützung – insbesondere durch die Bundespolitik.“
Der Minister würdigte das Engagement und verwies auf die Bemühungen der Landesregierung, die regionalen Herausforderungen der Wohnungswirtschaft weiterzutragen. Er zeigte sich beeindruckt von der Leistungsfähigkeit der Wohnungsunternehmen vor Ort und von der Investitionsbereitschaft, die trotz schwieriger Rahmenbedingungen ungebrochen ist. „Für nachhaltig attraktive Wohnquartiere und modernen Wohnraum sind solche Investitionen beispielgebend“, so Minister Sven Schulze. „Bestehende Quartiere aufzuwerten und in modernen Wohnraum zu transformieren, dabei die finanzielle Leistungsfähigkeit der angestammten Mieterschaft zu berücksichtigen: Dies zeigt deutlich, dass die Wohnungsunternehmen hier soziale Verantwortung übernehmen und dieser gerecht werden.“
Der Termin war Ausdruck „gelebter Kooperation“ des Netzwerks Stadtentwicklung. René Rebenstorf fasste die Entwicklung des Quartiers treffend zusammen: „Geschrumpft in der Einwohnerzahl, gewachsen in der Qualität.“